- Millicent
- Millicent,von der Firma DEC (heute Compaq) entwickeltes Internetprotokoll, mit dem Zahlungen von kleinsten Beträgen (im Cent-Bereich) über das Internet möglich sind. Man spricht auch von Micropayment (E-Cash). Das Hauptproblem bei kleinen Zahlungsbeträgen sind die Kosten, die bei jeder Transaktion entstehen, von der Sicherheit einmal abgesehen. Aufgrund der Transaktionskosten (die z. B. beim Zahlen per Kreditkarte anfallen) müssten digitale Produkte im Internet immer einen Mindestpreis haben, der noch nicht die Produktkosten selbst umfasst. Das macht den Erwerb von kleinpreisigen Produkten über das Internet, beispielsweise den einmaligen Abruf eines Datenbankinhalts oder das Herunterladen einer Musikdatei, für den Kunden unattraktiv und den Anbieter unrentabel. Millicent schafft hier Abhilfe. Sein Prinzip besteht darin, dass der Kunde beim Produktanbieter ein Punktekonto eröffnet, für das er einmal auf konventionellem Weg eine Zahlung leistet. Als Bestätigung erhält der Käufer eine verschlüsselte Nachricht (»Scrip«), in der seine Millicent-Kontonummer, der Kontostand und das Verfallsdatum angegeben ist. Das Scrip selbst ist nur bei dem Verkäufer gültig, bei dem es eingerichtet wurde. Der Preis eines Produkts entspricht einer bestimmten Punktezahl, beim Kauf eines Produkts erniedrigt sich das Punktekonto entsprechend und ohne dass auf Seiten des Anbieters wesentliche Kosten für die Kontoabbuchung anfallen, denn das gesamte Kontomanagement kann automatisch von einer Datenbank übernommen werden. Es gibt verschiedene Sicherheitsstufen, wobei üblicherweise ein symmetrisches Verfahren zur Datenverschlüsselung zum Einsatz kommt.
Universal-Lexikon. 2012.